Pressemitteilung: Unechten Fahrradstraße auf der K29

Die Lollar Grünen begrüßen die Verstetigung der unechten Fahrradstraße auf der K29

Klimaschutz und Verkehrswende sind wichtige Themen unserer Zeit. Ohne die Reduzierung von PKWs ist die gesetzlich vorgegebene Reduzierung der Treibhausgas­emissionen (insbes. CO2) im Verkehr nicht umzusetzen. Dazu gehört auch eine Trendwende weg vom „Statussymbol Auto“ hin zu Alternativen bzw. moderner Mobilität – ohne Verbote. Als erster Schritt dazu wurde am 14.06.2022 der Antrag zur Einführung von Carsharing im Bereich der Stadt Lollar beschlossen – wieder einmal gegen die Stimmen der CDU.

Von Mai 2022 bis Sept. 2023 wurde nun auf der K29 zwischen Lollar und Daubringen vom Landkreis die erste in Hessen außerörtliche unechte Fahrradstraße als Verkehrsversuch eingerichtet. Es ist unverständlich und ein Trauerspiel, dass die CDU Lollar erneut ihren politischen Schwerpunkt darauf richtet, einen Baustein zur dringend notwendigen Verkehrswende, die Radfahrende als Gleichberechtigte im Verkehr berücksichtigt, zu verhindern. Gleichberechtigt heißt ja: Jeder muss dem anderen Raum geben.

Dauerhafte „unechten Fahrradstraße“

In der vergangenen Woche hatte der Verkehrsdezernent des Landkreises Herr Zuckermann berichtet, dass der bisherige  Verkehrsversuch auf der K29 zwischen Lollar und Daubringen nun dauerhaft zur „unechten Fahrradstraße“ wird. Die CDU Lollar behauptet, dass der Verkehrsdezernent „Zusagen nicht eingehalten hat“. Dies entbehrt nachweislich jeglicher Grundlage. Die gewünschten Verkehrszahlen und Unfallstatistiken, um welche die CDU auf der Sitzung des Ausschusses (SBUNK) im März 2023 bat, wurden vom Verkehrsdezernenten am 1.09.23 an die Stadt Lollar übermittelt.

Es ist nicht nachzuvollziehen, dass es für die CDU Lollar stets nur darum zu gehen scheint, PKW Nutzer gegen Radfahrer auszuspielen. Die deutlich verbesserte Verkehrssicherheit für alle Beteiligten wird überhaupt nicht gesehen. Das sich bei durchschnittlich 168 täglichen Radfahrbewegungen auf der Strecke die CDU immer noch den Ursprungszustand der Strecke, auf der seinerzeit 100 Km/h erlaubt waren, zurück wünscht lässt tief blicken. Gerade hier muss sich die CDU fragen lassen ob diese Menschen nicht auch ein sicheres Fahren verdient hätten?

Unbelastbar ist die Behauptung

Ebenso wenig belastbar ist die Behauptung des Verdrängungseffektes durch Tempo 30 von der K29 auf die L3059. Das Argument, dass man nun Umwege fahren würde und dadurch einen höheren Kraftstoff- und CO2-Ausstoß hätte, wirft die Frage auf, warum man dies tun sollte, wenn der „Zeitverlust“ auf der K29 nur weniger als 2 Minuten beträgt, ein Umweg jedoch länger dauert.

Um die gesetzlich verankerten Klima-Ziele im Pkw-Verkehr bis 2045 einhalten zu können hat das Umweltbundesamt errechnet, dass 46 % der Pkw-Verkehrsleistung auf klimaschonendere Verkehrsmitteln (Zufußgehen, Fahrrad, ÖPNV) verlagert werden muss. Dabei wurden die Kommunen aufgerufen mitzuwirken um konkrete Schritte zu unternehmen.

Leider scheint jedoch bei der CDU dieser Aufruf noch immer nicht angekommen zu sein. Immer wieder werden in Lollar entsprechende Anträge der Koalition von der CDU nicht mitgetragen, sondern Stimmung dagegen geschürt, analog der populistischen Schilder der CDU zur Landtagswahl „Autofahren verbieten verboten“.


V.i.S.d.P.: Heidi Alt, Bündnis 90/Die Grünen Lollar